Dienstag, 30. Juni 2015

Wärmepumpe Auswahl

In einem früheren Post hatte ich ja bereits geschrieben, dass wir uns aus folgenden Gründen für eine Wärmepumpe entscheiden:
  • Kein Platzbedarf für Brennstoffe z.B. Pellets, Öl
  • Keine fossilen Brennstoffe (bzw. reduzierbar mit Photovoltaik oder "Bio-Strom")
  • Kein hässlicher Kamin und keine Kaminkehrer/Schornsteinfeger Kosten
  • Durch den verbesserten Primärenergiefaktor 2,4 (war 2,6) von Strom auch für KfW55/40 Häuser noch interessanter
  • Förderung durch die BAFA möglich 
  • Erhöhung des Eigenstromverbrauchs der Photovoltaikanlage 

Wir wollten eine Gegenüberstellung von unterschiedlichen Systemen:
  • Sole-Wärmepumpe als Kompaktgerät (mit integrierter Wohnraumlüftung und Speicher)
  • Sole/Wasser Quelle 1x Erdkollektoren/Erdlanzen und 1x Solebohrung
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außenaufstellung (besserer Wirkungsgrad als innen)

Förderungen (Stand Juni 2015)
WP mit Solebohrung bekommt man eine Förderung von bis zu 4.500 Euro.
WP mit Erdkollektoren/-lanzen bis zu 4.000 Euro.
Luft-Wasser-Pumpe je nach Typ zwischen 1.300 und 1.500 Euro.
Luft-Luft-Wärmepumpen erhalten keine Förderung

Vorteile Solebohrung
Bester Wirkungsgrad
Höchste Förderung
Gute Kühlung Sommer, heizt gleichzeitig Boden auf
Nachteile Solebohrung
Höchste Kosten
Risiko (Bohrtiefen, Anzahl Bohrungen, Wasser)

Vorteile Erdkörbe/Lanzen
Sehr guter Wirkungsgrad
Hohe Förderung
Gute Kühlung im Sommer, heizt gleichzeitig Boden auf
Nachteile Erdkörbe/Lanzen
Erhöhte Kosten
Platzbedarf Grundstück besonnt

Vorteile Außenluft
Geringste Investitionskosten
Platzgewinn im Haus
Nachteile Außenluft
Lärm im Außenbereich
Platzbedarf im Außenbereich 
Schlechtester Wirkungsgrad (besonders im Winter bei der WW Bereitung)
Geringe Förderung
Kühlung im Sommer nur über Strom

Bei der Gegenüberstellung von allen Versionen schnitt das Kombigerät aus Lüftung+Heizung schlechter ab. Der Wirkungsgrad des Gesamtsystems ging zu sehr in die Knie.

Die Solebohrung hat die Mehrkosten der Bohrung trotz hoher Förderung und bestem Wirkungsgrad im Beobachtungszeitraum (20 Jahre) nicht ausgeglichen. 

Sehr gering war der Unterschied in den Gesamtkosten zwischen Sole-Wasser-WP und der Luft-Wasser-WP. Während die Investitionskosten der Luft-Wasser-Wärmepumpe trotz niedriger Förderung etwas geringer ausfallen als bei der Sole-Wasser-WP sind die Gesamtkosten der Sole-Wasser-WP nach 20 Jahren niedriger. 
Anmerkung: Zu der Bafa Förderung kann auch bei der L-Bank (Ba-Wü) der Kredit "Wohnen mit Zukunft - erneuerbare Energien" beantragt werden. Wir haben hier noch die 0,75% Kondition bekommen, mittlerweile sind die Zinsen bei 1,25% - wir werden sehr wahrscheinlich 40.000 Euro damit finanzieren, dadurch erhalten wir also nochmals einen Kostenvorteil in 10 Jahren von ca. 3.000 Euro (im Vergleich zu 1,75% Zinsen)

Wir haben uns für die Sole-Wasser-WP entschieden, weil sich die Investitionskosten nur geringfügig unterscheiden und die Vorteile z.B. sommerliche Kühlung sowie Nutzung der Installation im Boden auch noch in 20 Jahren.
Es wird eine Stiebel Eltron WPF 04 cool, smart grid ready (macht 500 Euro Extra-Förderung), Leistung = 4,77kW bei B0/W35 und COP = 4,52 bei B0/W3, aktuell berechnete Jahresarbeitszahl (JAZ) = 4,61 für unseren Bedarf und unser Gebäude.
Bin gespannt, was wir dann wirklich erreichen... ;-)

Quelle: Stiebel Eltron, Homepage, Stand 30.06.2015
Anmerkung/Hinweis:
Die genannten Ergebnisse und Erkenntnisse beziehen sich auf den Aufstellort und den angenommenen Verbrauch unseres Hauses. Sie stellen keinesfalls allgemeingültige Regeln auf und sollten für jedes Gebäude individuell bestimmt werden.

Küche & Finanzierung

Küche
Der aktuelle Stand:
  • Fronten sind hochglanz lackiert
  • Eingriffe mit Alu-Leisten
  • Induktionskochfeld mit abgeschrägter "Kopf-Frei-Haube"
  • Kühl-Kombi von Miele/Liebherr mit 178 cm Höhe und 3x 0° Fächern, ohne Gefrierteil
  • Die Front, die in Richtung Esszimmer zeigt, soll komplett grifflos sein und ein Holzfurnier passend zum Boden bekommen
  • Da wir uns noch nicht für eine Küche entschieden haben, sind die weiteren Elektrogeräte und der Küchenhersteller und Typ noch offen


Womit wir sonst noch unsere Freizeit verbringen...
  • Brüstungshöhen müssen festgelegt werden
  • Ausführung von Haustüre und Sturzsicherungen
  • Verkleidung der Baukörper (Holz, Faserzement usw.)
  • Bodenbeläge
  • Sanitär Bemusterung

Finanzierung
Außerdem hatten wir die ersten Termine mit Finanzierungspartnern. Wir möchten eine Zinsfestschreibung über 25 Jahre und für die zwei Wohneinheiten auch 2x den KfW/L-Bank Kredit.

Es sieht ein wenig so aus, als würde derjenige den Zuschlag bekommen, der unser Haus am höchsten bewertet. So dass die Sicherheit für das Finanzierungsunternehmen hoch ist und wir einen guten Kredit bekommen. Aktuell haben wir zwei unverbindliche Angebote, einmal in der Mischung mit dem L-Bank Kredit/KfW Kredit 153 von 2,2% und einmal mit 2,4% (bei höherer Tilgungsrate und ohne Sondertilgung). Auch müssen wir überlegen, wie wir in 10 Jahren den KfW Restwert ablösen. Je nach tilgungsfreien Anlaufjahren und Konzept sind das zwischen 0 Euro (Rate knapp 1.000 Euro) und 72.000 Euro (30 Jahre, 5 tilgungsfreie Anfangsjahre, Rate 366 Euro).

Die L-Bank gibt es nur in Baden-Württemberg - sie bietet auch bessere Konditionen als die KfW, wird aber nicht von allen Kreditinstituten weiter vermittelt. Aber man kann einen Kredit auch auf zwei Institute aufsplitten. In vielen Bundesländern gibt es auch eigene Banken, die teilweise bessere Konditionen als die KfW Bank bieten. Es lohnt sich nachzufragen.

Auch noch möglich ist bei der L-Bank ein zinsgünstiger Kredit "Wohnen mit Kind" - aber auch hier ist die Zinsbindung nur 10 Jahre und in aller Regel bleibt dann ein Restwert übrig, den man ebenfalls wieder neu finanzieren muss.

Freitag, 12. Juni 2015

Küchenplanung, Grundstückskauf, Kenntnisgabeverfahren

Wir haben drei Küchenstudios angesteuert, die uns alle von Freunden empfohlen worden sind. Interessanterweise waren alle drei in fast den identischen Studios und bei allen ist die Entscheidung unterschiedlich ausgefallen ;-)

Parallel habe ich selbst ein paar Versionen mit dem kostenlosen Alno Küchenplaner ausgetüftelt, die Studios scheinen hier irgendwie langsamer und unflexibler zu sein als ich ;-)
Der Alno Planer macht Spaß, superschnell und leicht verständlich, kann ich nur empfehlen. Was ich leider aber immer noch nicht gefunden habe, das sind die weniger tiefen Schränke (40er), die aber so hoch sind wie meine "normalen" Unterschränke, also 86... Das Programm läuft allerdings nur auf Windows. Für den Mac benötigt man eine Windows Platform.
Den Ikea Küchenplaner kennt wahrscheinlich jeder, da er auch direkt online läuft, gibt es auch keine Probleme mit dem Betriebssystem. Allerdings hatte ich damit einfach Probleme bei den eingeschränkten Möbelbreiten, keine Überbreiten, keine schmalen z.B. 30er... Außerdem funktioniert die Planung auch nicht so gut, wenn ich gleichzeitig "Revenge" streame ;-)

Hier sind ein paar Versionen, wir warten noch auf die Ideen der Küchenstudios. Die "Insel" ist weniger tief als in den Bildern, das liegt daran, dass ich noch die 60er statt den 40ern drin habe.
...Achtung Bilderflut...
War eigentlich nur so eine Spaßidee von mir, alles schön geradlinig, der erste Küchenplaner hat sich aber gleich darauf eingeschossen... aber irgendwie auch ziemlich eng und mit nur sehr wenig Arbeitsfläche (Block ist 20 cm weniger tief "in echt").



Hier noch eine Insel-Version mit mehr Arbeitsfläche, dafür weniger Stauraum:




Die erste Idee mit Varianten, die ich hatte, war ein großes G. Allerdings sollte der Herd nicht wie üblich auf der Halbinsel sein, sondern an der Wand. So ist die Haube "aus den Augen" und die Insel kann besser genutzt werden z.B. für ein Buffet.




Und dann noch eine Variante mit 5 Hochschränken und zusätzlichem u - gehört auf jeden Fall auch zu einem meiner Favoriten.

Hier noch einmal so ähnlich als 4er Block, mit Schubladenschrank und totem Eck.


Das war der 11.06.2015 - der Grundstückskauf ist klar, das Schild unseres Architekten aufgestellt. Nach dieser schweren Arbeit gab es noch Sekt + Erdbeeren. Und auch ca. zwei Stunden Durchsprache von wichtigen Punkten, beim nächsten Gespräch gibt es dann ein paar Muster für Platten und sonstige Materialien.


Das wird (hoffentlich) der 17.06.2015 - Baugenehmigung und positiver "Baumbeschluss" ;-)
Ich gebe zu, klingt ein bisschen protzig der Anfragetext... dabei wissen wir noch gar nicht, ob unser Geld für das "PLUS" ausreicht, aber erklärtes Ziel ist es. :-)
...abgesehen davon, dass man ja in 20 Jahren Geld spart, wenn man die PV aufs Dach bastelt...

Quelle: aulendorf.de/buergerinfo




Montag, 1. Juni 2015

Antrag Baumumsetzung

In meinem vorletzten Post hatte ich ja schon davon geschrieben, dass Feinbelag und Bepflanzung der Grünstreifen von der Gemeinde schon vorgenommen worden sind.

Auf Nachfrage ist jetzt heraus gekommen, dass es sich im Süden um Säuleneichen handelt. Diese werden bis zu 20 m hoch und verlieren ihre Blätter erst beim Neuaustrieb im Frühjahr. Unser Architekt hat ausgerechnet, dass dadurch bis zu 20% höhere Heizkosten entstehen können.

Da wir das Grundstück ja u.a. auch gerade wegen seiner unverschatteten Südseite ausgesucht haben, versuchen wir zu erwirken, dass die Bäume umgepflanzt werden. Deshalb haben wir jetzt einen Antrag an den technischen Ausschuss gestellt. Drückt die Daumen, dass die schönen Bäume einen tollen Platz bekommen und wir wieder schöne Schattenbäume, die halt ein wenig niedriger sind.

Es ist natürlich immer so eine Sache, wenn man Bäume umsiedeln oder entfernen lässt. Deshalb habe ich einmal ausgerechnet, was 20% mehr Heizenergiebedarf jährlich an Holzverbrauch in 30 Jahren verschlingen würde:
Annahmen: Heizenergiebedarf 15 kWh/m²*a, +20% = + 3 kWh/m²*a = + 3 x 164 m² = + 500 kWh/a
In 30 Jahren wären dies 15.000 kWh an Mehrverbrauch, das entspricht dem Heizwert von ca. 11 RM Fichtenholz.


Zurzeit lese ich auch ein sehr interessantes Buch zum Thema Bäume, das ich hier allen Freunden von Bäumen empfehlen kann.

Deshalb auch an dieser Stelle noch ein bisschen Poetisches:

"Bäume sind offensichtlich vernünftiger als wir, 
sie streben immer nach dem Licht."
(c) Anke Maggauer-Kirsche (*1948)

"Mein Baum war schattendicht, 
o Herbstwind, komm und zeige, 
indem du ihn entlaubst,
den Himmel durch die Zweige."
(c) Friedrich Rückert (1788-1866)

"Der Baum gibt sogar noch dem Schatten,
der gekommen ist ihn abzuschlagen."
Aus Indien

... ich gebe zu, thematisch etwas arg auf Schatten und Licht eingeschossen ;-)

Bauantrag Kenntnisgabeverfahren

Vorab ein kleiner Exkurs "Bauantrag" ohne Gewähr auf Richtigkeit ;-)
Kenntnisgabepflichtige Vorhaben und genehmigungspflichtige Vorhaben: Da wir unser EFH nach den Vorgaben des Bebauungsplans erstellen möchten, genügt nach aktuellem Stand, das Kenntnisgabeverfahren. Dies kostet ca. 400-500 Euro und dauert bis zur Bestätigung auch nur kurze Zeit. Bei einer "richtigen" Baugenehmigung muss man schon mit ca. den 3-fachen Kosten rechnen und bis zur Genehmigung vergehen auch mehrere Wochen. Man sollte also überlegen, ob einem evtl. vorhandene Sonderwünsche dies wert sind.

Nun ist er also raus, unser Antrag. Hier die schönen Aussenansichten unseres zukünftigen Heims:
- Im Norden sieht man lediglich den Doppelcarport und in Verlängerung eine Garage, die allerdings hauptsächlich als Lagerraum/Werkstatt verwendet werden wird. Evtl. wird das linke Fenster im OG noch zur Türe auf das Dach, aber das macht im Bad alles eng... mal sehen.
copyright und Urheberrecht www.wamsler-architekten.de
- Im Osten sieht man die Garagenfester und im EG noch den Zugang zum Einlieger, den wir später als unser Schlafzimmer verwenden möchten, falls notwendig. 

copyright www.wamsler-architekten.de
 - Die Südseite zeigt viele schöne, große Fenster, die es auch im Winter warm werden lassen und ganz rechts den kleinen Fahrrad- und Gartengeräte Schuppen. Wir waren am Wochenende beim Grillen auf einer genial großen Terrasse, das wollen wir auch - Platz für Grill, Tisch, Kinderrutsche und Relaxliege :-)
copyright und Urheberrecht www.wamsler-architekten.de
- Von Westen ist die Zufahrt und der Eingang zu unserem Haus.
copyright und Urheberrecht www.wamsler-architekten.de
Hier ein paar Details:
- Zwei Wohneinheiten und dafür auch insgesamt 4 Stellplätzen, 2 davon überdacht
- zusätzliche Garage als Lager und Geräteschuppen
- Technik/Lager mit Heizung im EG, Technik/HWR im OG inkl. Lüftungsanlage
- Gäste-WC im EG, Bad im OG, Einlieger-Bad im EG und Einlieger später auch nutzbar für das "Wohnen auf einer Ebene"
- Im OG zwei KiZi, das Elternschlafzimmer mitseparater Ankleide, nur mit Vorhang, damit ein bisschen Licht auf die Treppe fällt. Zusätzlich haben wir im OG noch das Arbeits-/Nähzimmer.
 - Aktuell ist auf dem Dach eine PV geplant, drückt die Daumen, dass das Geld am Ende dafür reicht ;-)

Wenn dann einmal alles genau geplant ist und wir auch die Fenster festgelegt haben, dann werde ich ein bisschen mehr zu unserem Grundriss und wie es zum endgültigen Stand kam erzählen. Derweil klappern wir Küchenstudios und Badstudios ab... :-)