Samstag, 26. Dezember 2015

Photovoltaik (PV)

Wir wollten die Entscheidung für die PV eigentlich vertagen. Aber dann war da das Gerüst und der Kran, wir wollten ja eigentlich ein Plus-Energiehaus und überhaupt wird die Vergütung immer geringer und die Bank hätte uns sowieso mit einem günstigen Kredit versorgt...
...ja, aus diesen Gründen haben wir gesagt, ruff mit dem Ding und fertig. :-)

Wir haben bei drei lokalen Anbietern angefragt und nachdem der Wechselrichter bei allen Anbietern der gleiche war, waren die Kostenunterschiede marginal. Bis auf den Hausbauer sind alle unsere Handwerker aus der Region, einige kennen wir sogar persönlich. Sicher würde es auch noch günstigere Anbieter geben, aber uns war und ist die Nähe wichtig. Für alle, die darauf keinen Wert legen können oder wollen, ist das hier sicher eine gute Anlaufstelle: Solaranlagen Portal

Alle drei Anbieter reagierten prompt auf Anrufe und E-Mails und waren für eine technische Diskussion (dynamische Regelung, Leistungsgröße und Wechselrichter) offen. Letztendlich hat bei uns derjenige das Rennen gemacht, der kurzerhand ins Auto gesprungen ist und uns nach Feierabend besucht hat. Ausgestattet mit PV Element, Leih DVD und Reinigungseinheit, die es auch noch kostenlos zum Vertrag dazu gibt. Das war ein so sympatischer Kontakt, dass auch mein Mann sofort dafür war, dass wir bei ihm unsere Anlage kaufen.

Sehr sympatisch war auch der Kontakt mit dem Montageleiter von Sunworks auf der Baustelle und wir haben uns auch wieder nett auf dem Richtfest mit dem Chef unterhalten. Die Lieferung der Elemente und die Montage hat perfekt terminlich gepasst und mittlerweile sind Blitzableiter angeschlossen und die Montagegestelle beschwert. Kostenneutral hat uns die Firma die besseren Bautenschutzmatten unterlegt und auch noch ein paar Steine mehr zur Befestigung drauf gelegt. Eine Verschiebung weiter nach Süden aufgrund der Schüssel, die in den Norden soll, haben sie auch kostenlos gemacht, obwohl dies einer erneuten Berechnung bedurfte. War aber alles okay und so sind wir jetzt stolze PV-Modulbesitzer. Der Wechselrichter kann noch nicht montiert werden, da die Garage dafür noch nicht existiert ;-)

Hier Bilder vom Dach mit PV, die Ausrichtung ist Ost-West, die Module sind im 15 Grad Winkel aufgeständert. Eine Südausrichtung hätte zwar absolut mehr Ertrag gebracht, weil aber die Vergütungssätze und viele andere Regularien dazu führen, dass sich die PV Anlagen bei hohem Eigenverbrauch lohnen, ist diese Ausrchtung mit gleichmäßig verteiltem Ertrag über den Tag wirtschaftlicher.


Blick nach Norden
Gleichzeitig zur Auswahl der PV haben wir uns auch für unsere Hausautomation mit Loxone entschieden. Loxone ist eine östereichische Firma, genau wie Fronius der Wechselrichter Hersteller. Da lag die Partnerschaft wohl nahe. Bisher gibt es lediglich eine sehr abgespeckte Schnittstelle ohne eine weitere Extension für die Loxone (mehr davon später). Wir haben uns aber dennoch für die Kombination mit Fronius entschieden, da wir davon ausgehen, dass die Schnittstelle immer verbessert wird, seitens Fronius liege dies lediglich noch an der Loxone Software.

In Deutschland gibt es mittlerweile einige Vorschriften und Regelungen, die man nicht vernachlässigen sollte bzw. die die PV Anlagenbauer automatisch einrichten.
  • 70% der installierten Leistung dürfen nur eingespeist werden. Habe ich also 8 kWp installiert, darf ich maximal 5,6 kW einspeisen. Was bei einer Südausrichtung an einem strahlungsintensiven Tag schon sehr wenig ist. Bei unserer Ost-Westausrichtung der Panels, ist die Wahrscheinlichkeit zwar gering, aber da. Die Grenze kann man "hart/statisch" regeln, einfach am Wechselrichter direkt den "Saft abderehen" oder eben "dynamisch". Dafür benötigt man eine Art Steuereinheit, die erst den aktuellen Verbrauch des Hauses "abzieht" und dann nur noch das über stehende Delta einspeist. Wieder im Beispiel: 8 kWp installiert, erzeugt werden 7 kW, da die Wärmepumpe gerade läuft und z.B. 1 kW Leistung benötigt, bleiben noch 6 kW "übrig" - abgeschnitten werden dadurch lediglich 0,4 kW - statt 1,4 kW. 
  • Ab einer Anlagengröße von mehr als 10 kWp muss man für die verbrauchte Leistung über 10 kW die EEG Umlage bezahlen. Das sind zwar nur ein paar Cent je kW, macht aber eine Anlagengröße zwischen 10,1 und ca. 13 kWp unsinnig. 
Für die 70% Regelung und weil Fronius damit sehr gute Auswertemöglichkeiten bietet haben wir uns für einen Smartmeter entschieden.

Wir hatten uns ursprünglich für 40 Heckert NeMo 60 Module mit je 250 kWp entschieden. Da es wohl bei dieser Größe Herstellungsprobleme gibt oder Heckert lieber die größeren Module vertreiben möchte, sind es jetzt 39 angeschlossene und 1 nicht angeschlossenes 255 kWp Module. Für die Stabilität ist das 40ste Modul da, mal sehen, ob wir es als Ersatzteil benötigen. Ich frage mich, ob es eine längere Lebensdauer hätte, wenn es abgedeckt wäre? Werden die Module direkt durch das UV-Licht blind?

Sonntag, 20. Dezember 2015

Flachdach

Long time no see... Oder so, auf der Baustelle geht es rasend voran, alle anderen Hobbys bleiben links liegen und abends sind wir zu müde um einfach nur auf dem Sofa zu sitzen. So ist das mit den Eigenleistungen aber Spaß macht es trotzdem.

Ich möchte euch noch ein paar Bilder zu unserem Flachdach zeigen. Jaaa, das soll so, da fehlt kein Dachstuhl. Wir wissen auch, dass das immer undicht wird. Wir wissen auch, ohne Dachboden und ohne Keller, das geht gar nicht. ;-)

Gleich nach dem das Haus stand, kammen unsere "Abdichter" und haben eine Lage Notabdichtung bzw. die Dampfbremse aufgebracht. Mit dem Brenner schön warm gemacht und dann mit einer kleinen Walze so zusammen gedrückt, dass eine kleine "Wurst" an den Stößen heraus drückt.


Hier hat unser Hausbauer zwei Abläufe aus Versehen auf der falschen Seite eingebracht. Vor der Abdichtung ist das noch korrigiert worden. Das Loch ausgestopft und zu gemacht, Folie drüber, fertig.

So sah dann das fertig abgedichtete Dach drei Tage später aus. Auf der Notabdichtung kamen dann noch Dämmkeile, die haben dann für die zwei Grad Neigung auf dem Dach gesorgt, so dass das Wasser schön bis zu den Abläufen kommt. 
Vier Standardabläufe in jedem Eck einer auf dem folgenden Bild dann einer der beiden Notabläufe, die einige Zentimeter höher gesetzt sind.
Als wir die Elektroinstallation vorbereitet haben, ist mir so eine Abdichtungsflüssigkeit auf den Kittel und die Hände geflossen. Sieht ganz harmlos aus, ist aber ein Höllenzeug. Trotz Waschpaste aus der Firma und schruppen bis die Finger fast blutig rot sind, ging das Zeug erst nach Tagen weg... soll ja recht sein, aber halt nur auf dem Dach ;-)


Als dann das Kies auf dem Dach war, habe ich noch in einer Feierabendaktion so kleine Ablaufgitter angebracht. Die in den Ecken sind einsteckbar und die gibt es auch für ein paar Euro aus Metall. Ich fand die aus Kunststoff auch ganz gut, habe dafür jeweils nur 1,50 Euro bezalt. Einstecken, Kies dran, fertig. Über die Notabläufe habe ich einfach ein beschichtetes Gitter gesteckt. Jetzt müssen wir zwar die Abläufe ständig kontrollieren, aber auf diese Weise sind die Dachrinnen, die ja dann später unter der Verschalung verschwinden, nie verstopft.

Hier seht ihr auch ein wenig von unserer schönen Attika Blechabdeckung. Keine (hässlichen) senkrechten Aufkantungen, sondern alles aufwendig ineinander gebogen und glatt angebracht. Eine schöne Arbeit.